Nachdem pandemiebedingt die Exkursion unserer siebten Jahrgangsstufe nach Würzburg in den beiden vergangenen Schuljahren nicht möglich war, machten sich die Schüler:innen der Klassen 7a und 7b nun endlich wieder auf die Reise in die Hauptstadt unseres Regierungsbezirkes, um die im Geschichtsunterricht erarbeiteten Erkenntnisse und Kompetenzen zu vertiefen, aber auch kritisch zu überprüfen.
Die zentralen Themen im LehrplanPLUS für das Fach Geschichte in der 7. Jahrgangsstufe sind das Mittelalter und der Beginn der Frühen Neuzeit. Aus diesem Grund setzten sich die Heranwachsenden im Unterricht des vergangenen Schuljahres vor allem mit Text- und Bildquellen, also Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit, aus den oben genannten Epochen auseinander. Selbst die kreativste Geschichtsstunde im Klassenzimmer kann bei Jugendlichen allerdings nicht so eine Begeisterung hervorrufen, wie dies an einem außerschulischen Lernort möglich ist.
Als erste Station der Exkursion besichtigten die Siebtklässler:innen das in der Residenz beheimatete Staatsarchiv. Dabei erstaunte die Anwesenden nicht nur das Material der erhaltenen Quellen aus dem Mittelalter, es handelte sich um Pergament, sondern vor allem der siebenstellige Versicherungswert einiger Exponate. Amüsiert zeigten sich die Jugendlichen von einer Quelle aus Hammelburg, die bezeugte, dass Schüler:innen am Beginn der Frühen Neuzeit bei Verfehlungen Ordnungsmaßnahmen drohten, die heute glücklicherweise längst aus den Klassenzimmern verbannt wurden.
Die zweite Station führte uns zur Festung Marienberg. Das Würzburger Wahrzeichen konnte in Gruppen frei erkundet werden, wobei an verschiedenen Stationen Aufgaben gelöst wurden. So setzten sich unsere Schüler:innen mit dem 40 Meter hohen Bergfrieden auseinander und schätzten anhand des fantastischen Ausblicks auf die Stadt die Anzahl der in Würzburg beheimateten Kirchen. Der Höhepunkt des Festungsaufenthalts stellte jedoch die Beschäftigung der Lerngruppe mit einem Minnelied von Walther von der Vogelweide dar, welches von unseren Heranwachsenden durch eine Bilderstrecke am historischen Ort in die Moderne übertragen und später präsentiert wurde.
Abschließend blieb noch Zeit, um am heißesten Schultag des Jahres in der Stadt ein leckeres Eis zu genießen und die gelungene Exkursion ausklingen zu lassen. „Endlich waren wir wieder auf Klassenfahrt. Wir hatten fast vergessen, wie schön das sein kann!“, resümierte eine Schülerin im Nachgang.
Philipp Hemmerich, StR