„Wir sind Europa“ – Vortrag und Diskussionsrunde für SchülerInnen der Q11 am Frobenius-Gymnasium –
Der Journalist, Media Consultant und ehem. Pressesprecher des Europäischen Parlaments Michael G. Möhnle zu Gast am FGH.
Seit etwas mehr als einem Jahr herrscht wieder Krieg in Europa. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt uns, dass Frieden und Sicherheit nicht selbstverständlich sind. 2023 jährte sich der Dt.-Frz. Freundschaftsvertrag, der Elyseé-Vertrag, zum 60. Mal. Dieses Datum ruft uns überdies in Erinnerung, wie wertvoll ein freundschaftliches und friedliches Verhältnis zu unseren Nachbarn ist.
Der Blick in die deutsche Geschichte verweist auf eine lange Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen mit eben diesen Nachbarn. Gerade mit Frankreich verband Deutschland lange Zeit die sog. „Erbfeindschaft“ – die fatalen Folgen für beide Seiten sind weithin bekannt. Eingedenk der Geschichte und im Lichte der aktuellen Weltpolitik ist es um so wichtiger, darauf hinzuweisen, wie bemerkenswert es ist, dass wir seit Ende 2. Weltkrieges in Sicherheit, Frieden und Wohlstand leben dürfen. Die Westintegration der Regierung Adenauer, in deren Zeit auch der genannte Elyseé-Vertrag fiel, die Gründung der Europäischen Union (bzw. ihrer Vorläufer) und die Deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1990 – gebaut auf einem europäischen Fundament, wie es die damalige Bundesregierung unter Kanzler Helmuth Kohl anstrebte – stellen wichtige Wegmarke in diesem Zusammenhang dar.
Dies alles wäre ohne die Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaft der europäischen Staaten kaum möglich gewesen. Dem steht aber ein eher mäßiges Image der EU in unserer heutigen Gesellschaft gegenüber. Hierbei assoziieren wir gerne Begriffe wie „Bürokratie“, „Demokratieferne“ etc. – Höchste Zeit also, auf die Errungenschaften des europäischen Projekts hinzuweisen.
Mit Michael G. Möhnle konnte das Frobenius-Gymnasium, in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. und der Europa-Union e.V., einen echten Insider der europäischen Politik für einen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde gewinnen. Der Vortrag fand am Freitag, 05.05.2023 statt. Möhnles bewegte Biografie zeigt, wie man den Gedanken der europäischen und auch internationalen Verständigung selbst leben kann.
Wie oben bereits angedeutet verwies auch Möhnle in seiner multimedialen Präsentation zunächst auf das historische Herkommen der EU, wie wir sie heute kennen. Des Weiteren lenkte der Referent den Fokus gezielt auf die Frage, welche positiven Errungenschaften der EU unser tägliches Leben aktiv gestalten, wobei wir diese gerne als selbstverständlich erachten. Dabei sprach Möhnle gezielt Themen an, die junge Menschen in besonderer Art und Weise betreffen, wie z.B. Menschenrechte, Klimaschutz, digitale Infrastruktur. Wenn man diese Themen mit anderen Weltregionen vergleicht, wird recht schnell deutlich, in welcher Art und Weise Europa eine Vorreiterfunktion übernimmt. Die aufmerksame und interessierte Atmosphäre, die unter den Schülerinnen und Schüler der Q11 währende des Vortrags herrschte, belegt, wie interessant und spannend die vorliegende Thematik bei genauer Betrachtung ausfällt. Sicherlich hat sich das Image der EU bei einigen ZuhörerInnen auch zum Besseren gewandelt.
Abschließend ergeht herzlicher Dank an den Referenten, Herrn Michael G. Möhnle, dem Regionalbeauftragten der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Herrn Bertram Muth und dem Ehrenvorsitzenden der Europa-Union e.V., Herrn Edgar Hirt.