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„Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“

(Röm 11,18)

Oft sind sich Christen der Tatsache, dass das Judentum ihre Wurzel ist, dass Jesus selbst Jude war und die jüdischen Bräuche und Feste gelebt hat, nicht bewusst. Das jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum „Shalom Europa“ im Herzen Würzburgs bot den Schülern und Schülerinnen des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg die Möglichkeit, die kleinste der fünf Weltreligionen besser kennenzulernen und das Wissen aus den jeweiligen Unterrichtssequenzen zu vertiefen.

Sicherlich auch eine besondere Erfahrung für die männlichen Schüler war es, beim Eintritt in die Synagoge ihren Kopf mit einer Kippa zu bedecken und hernach die Unterschiede sowohl in der Bauweise als auch im Ablauf des jüdischen Gottesdienstes im Vergleich zum Christentum kennenzulernen.

Die Ausstellung zeigt interessante Aspekte zum jüdischen Leben in Unterfranken damals und heute. Besonderes Interesse weckte die Karte mit den jüdischen Gemeinden, die vor der Deportationswelle 1933 in Unterfranken existierten, da die Schüler und Schülerinnen hier die bekannten Namen Hammelburg, Pfaffenhausen, Oberthulba und Westheim fanden, zu denen sie interaktiv Informationen abrufen konnten und so erfuhren, wo es „nur“ einen jüdischen Friedhof und wo es hingegen sogar eine jüdische Schule und eine Synagoge gegeben hat. Trotz der schweißtreibenden Temperaturen, die im Museum vor allem unsere ehrenamtlichen Führerinnen stark forderte, konnte so jeder Schüler und jede Schülerin sein bzw. ihr Wissen erweitern und einen Eindruck von der Gemeindearbeit und dem Leben der einzigen jüdischen Gemeinde Unterfrankens erlangen.

gez. L. Menstell